Mit der Pariser Landwirtschaftsmesse Salon de l'Agriculture endet heute auch diese Presseschau - die ja ohnehin nur im "kleinen" Maßstab gedacht war. Bald allerdings wird es hier neues zur EU-Agrarpolitik geben.
Tout comme le Salon de l'Agriculture, cette petite revue de presse prend fin aujourd'hui. Néanmoins, il y aura bientôt des nouvelles sur la politique agricole de l'UE sur ce blog.
Teil 4 / Partie 4: Chambres de l'Agriculture
Zum Ende des Jahres 2010 haben die französischen Landwirtschaftskammern einen erheblichen Anstieg der Durchschnittslöhne der Landwirte verzeichnet. Dies, so appellieren sie, sei allerdings nur ein Tropfen auf den heißen Stein, und ein radikaler Wechsel in der Agrarpolitik sei weiterhin unerlässlich. Anbei zwei Grafiken, aus der Pressemitteilung der Kammern, die belegen, wie groß die Unterschiede zwischen dem landwirtschaftlichen und dem allgemeinen Einkommen sind - aber auch zwischen verschiedenen Branchen der Landwirtschaft.
Vers la fin de 2010, les Chambres de l'Agriculture ont recensé une hausse considérable du revenu moyen agricole en France. Mais, selon eux, ce n'est qu'une petite amélioration et la situation démeure dramatique et nécessite un changement radical dans la politique agricole. Ci-dessous deux graphiques, du communiaué de presse des Chambres, qui montrent les écarts importants entre le revenu agricole et celui de la moyenne de la population - mais aussi des écarts importants au sein des différents secteurs agricoles.
http://www.chambres-agriculture.fr/uploads/media/CP_comptes_161210.pdf
Different texts of mine are gathered here. The approach is multilingual and interdisciplinary. The topics are international, focusing on sustainability, economy, politics and social aspects. Enjoy! -JJ Bürger-
Dieser Blog präsentiert eine Auswahl verschiedener Texte von mir. Die Herangehensweise ist multilingual und interdisziplinär. Die Themen sind international und betreffen vor allem Nachhaltigkeit, Wirtschaft, Politik und soziale Aspekte.
Viel Vergnügen! - JJ Bürger -
Ce blog rassemble une séléction de mes textes. L'approche est plurilingue et interdisciplinaire. Les sujets sont internationaux et concernent notamment la durabilité, l'économie, la politique et certains aspects sociaux. Bonne lecture! - JJ Bürger -
Viel Vergnügen! - JJ Bürger -
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Saturday, February 26, 2011
Thursday, February 24, 2011
Kleine deutsch-französische Presseschau: Nachhaltige Entwicklung in der Ernährung / Petite revue de presse franco-allemande: le développement durable alimentaire
Teil 3 / Partie 3
Ein Artikel der Zeit ( link ), den ich bereits in einem früheren Post erwähnt habe, widmet sich dem “Lob des Sonntagsbraten”. Dem Autor zufolge hat sich der Fleischkonsum in Deutschland verdreifacht in den letzten Jahrzehnten, und erreicht heute 88 kg pro Person und Jahr, während er noch 1980 nur 30 kg betrug. Dieser Anstieg sei niemals nicht einmal ernsthaft verlangsamt worden als die Krise des Rinderwahns in aller Munde war; der Fleischkonsum habe sogar bereits noch höhere Werte als die aktuellen erreicht. Angesichts dieser Entwicklung empfiehlt der Autor, unserer Gesundheit und Umwelt zuliebe, den Fleischkonsum auf ein bis zwei Mahlzeiten pro Woche zu beschränken; man solle allerdings zu Qualitätsfleisch greifen. Dementsprechend sei die Tradition des Sonntagsbratens wiederzuentdecken und aufzuwerten, da so die Familie sich in Geselligkeit um den Tisch versammelt und die Mahlzeit bewusst zelebriert (und nicht durch Überkonsum banalisiert).
“Drachenrose”, ein Nutzer der online-Diskussionsforen der Zeit jedoch hinterlässt einen erbitterten Kommentar zu diesen Empfehlungen : ihm zufolge stelle sich die Frage, entweder Qualitätsfleisch in geringen Mengen oder massenhaft Fleisch von geringer Qualität zu wählen, für viele Familien gar nicht mehr. Seinen persönlichen Beobachtungen zufolge reiche die Kaufkraft vieler Haushalte nur mehr für Fleisch von geringer Qualität in geringen Mengen. So stösst “Drachenrose” eine intensive Diskussion unter Usern an über folgendes Dilemma: Sind Strategien, die eine Reduktion der industriellen Fleischproduktion, und damit eine Preiserhöhung, zum Ziel haben, gesellschaftlich zu verantworten gegenüber mittellosen Verbrauchern? Nachhaltige Entwicklung versus soziale Verantwortung?
Dieser Artikel der Zeit, beziehungsweise die Diskussion der Nutzer, die er anregt, stellen somit ein Gegengewicht dar zur Sichtweise, die “20 minutes” umwirbt (vgl. Teil 2).
Un article de l’hebdomadaire allemand Die Zeit ( lien ) s’est consacré au « louage du rôti du dimanche ». Selon l’auteur, la consommation de viande a triplé au cours de ces dernières décennies, atteignant aujourd’hui 88 kg par personne et par an en Allemagne, alors que ce n’étaient que 30 kg en 1980. Cette tendance à la hausse n’aurait jamais connu de véritable frein, même lorsque la crise de la vache folle faisait des ravages ; aussi, elle aurait déjà atteint des niveaux encore supérieurs à celui d’aujourd’hui. Face à cette évolution, l’auteur recommande – pour la santé et pour l’environnement – de limiter notre consommation à un ou deux repas de viande par semaine ; mais, en revanche, il faudrait opter pour de la viande de qualité. Ainsi, il conviendrait de revaloriser par exemple l’ancienne tradition en Allemagne de réunir la famille autour du rôti du dimanche, pour un moment de convivialité et de dégustation consciemment célébrée (et non banalisée par une consommation démesurée).
Néanmoins, “Drachenrose”, l’un des utilisateurs du site commente cette recommandation d’une façon amère : selon lui, la question du choix entre viande de qualité en petites quantités ou viande en quantité de qualité réduite ne se pose plus pour de nombreuses familles ; car, selon ses observations personnelles, le pouvoir d’achat beaucoup de ménages ne suffit plus que pour de petites quantités de viande de faible qualité. Ainsi, “Drachenrose” commence une discussion d’utilisateurs autour du dilemme suivant : Les stratégies visant la réduction de la production industrielle de viande, et donc une augmentation du prix, sont-elles socialement responsables vis-à-vis des consommateurs les plus démunis? Développement durable versus responsabilité sociale ?
Cet article de Die Zeit, ou notamment la discussion des utilisateurs incitée par l’article, marquent donc un contrepoids par rapport au point de vue mis en avance par « 20 minutes » (cf. partie 2)
Wednesday, February 23, 2011
Kleine deutsch-französische Presseschau: Nachhaltige Entwicklung in der Ernährung / Petite revue de presse franco-allemande : le développement durable alimentaire
Teil 2 / partie 2: "20 minutes"
Als umsonst in der Metro verteilte Zeitung muss "20 minutes" eine möglichst große Anzahl von Lesern erreichen. Dennoch (oder sollte man etwa sagen: Deswegen) schlägt "20 minutes" einen deutlich kritischen Ton bezüglich der Lage der französischen Bauern an, in der Berichterstattung über den Salon de l'Agriculture, einer Landwirtschaftsmesse, die in Frankreich eine sehr große Beachtung genießt.
In der Ausgabe vom 18.2.2011 (n° 1988, S. 12) ist ein ganzseitiger Artikel der Feststellung einiger dieser Bauern gewidmet: "Wir sind am Ende". Die Anzahl der Selbstmorde in diesem Metier beziffern sich "20 minutes" zufolge auf circa 400 pro Jahr, also mehr als ein Selbstmord pro Tag; zahlreich seien jene Bauern, die Jahresergebnisse im Stellenwert von minus 24000 Euro verzeichnen, wie zum Beispiel ein im Artikel zitiertes Landwirtehepaar. Die französische Fleischproduktion sei zwar nach wie von großer Qualität (die uns "20 minutes" implizit zum gelegentlichen Verzehr empfiehlt, anstatt häufig Fleisch aus industrieller Produktion zu essen oder Vegetarier zu werden) - doch diese Qualität habe teilweise einen Produktionspreis, der sich eigentlich in einem Verkaufspreis von ungefähr 50 Euro für ein Entrecôte niederschlagen müsste.
Die Ausgabe am Montag, den 21.2.2011 (n° 1989, S.15), widmet einen halbseitigen Artikel den Beziehungen zwischen Fleischherstellern und Großabnehmern (vor allem Supermarktketten und Fast Food-Ketten). Es kommen hier Landwirte zu Wort, die enttäuscht sind von den Großabnehmern, die es meist ablehnen, den Anstieg der Rohstoffpreise in einen höheren Handelspreis für Fleisch umzusetzen. Enttäuscht seien die Landwirte auch vom Mangel an Transparenz: Trotz der werbetechnischen Inszenierung der lokal hergestellten Produkte werde Fleisch oft zu niedrigeren Preisen importiert; ein Umstand, der allerdings verschwiegen werde, da die Herkunft des Fleisches nur dann angezeigt werde, wenn es französisches Fleisch sei.
Die Ausgabe am Dienstag, den 23.2.2011 (n° 1991, S. 14) gibt gewissermaßen die Antwort auf diese Probleme. Auf einer halben Seite erklärt ein Artikel, wie manche Bauern ihr Budget zu retten versuchen, indem sie Biolabels für ihre Produkte erlangen; was übrigens oft einfach für sie sei, da oft ohnehin bereits in der Vergangenheit nach Bio-Maßstäben produziert worden sei. "Der einzige Unterschied ist, dass ich jetzt kontrolliert werde", erklärt ein im Artikel zitierter Bauer.
Wer hätte also gedacht, dass eine kostenlose Zeitung, die ein großes Publikum an Lesern erreichen muss, so offen für Bio, nachhaltige Entwicklung und verantwortungsbewussten Konsum wirbt? Aber andererseits: handelt es sich nicht auch da noch um eine vereinfachte Sichtweise? Nette, traditionelle, französische Qualitätsbauern gegen fiese, industrielle Landwirte, denen Qualität egal ist und die meist... Amerikaner sind (vgl. Artikel 18.2., n° 1988)... In der Tat werden leider manch wichtige Faktoren nicht angesprochen: die EU und die gemeinsame Agrarpolitik (GAP), die Welthandelsorganisation, private Akteure, NGOs, Entwicklungsländer, die Kaufkraft in Frankreich, die Hintergründe der Ursachen und Folgen der Krise der französischen Landwirtschaft...
En tant que journal gratuit distribué au métro, "20 minutes" se doit d'atteindre le plus grand nombre possible de lecteurs. Pourtant (ou devrait-on plutôt dire: En conséquence), dans sa couverture du Salon de l'Agriculture, qui se tient cette semaine à Paris, "20 minutes" est assez critique en ce qui concerne la situation des agriculteurs français. Dans son numéro du vendredi 18.2.2011 (n° 1988, p. 12), un article d'une page entière est voué au constat de certains de ces derniers: "On est au bout du rouleau". Selon "20 minutes", les suicides dans ce métier atteignent les 400 par an, soit plus d'un suicide par jour, et nombreux sont ceux qui enregistrent un résultat net annuel de moins 24000 euros, comme un couple d'agriculteurs, cité dans l'article. Certes, la viande française issue des structures non industrialisées garderait une qualité considérable (dont "20 minutes" nous conseille implicitement la consommation modérée, plutôt que de consommer de grandes quantités de viande issue de la production à très large échelle ou de choisir le végétarisme) - mais cela reviendrait parfois à un prix de production qui, normalement, devrait se traduire par des prix de vente tels que 50 euros pour une entrecôte.
Le numéro du lundi 21.2.2011 (n° 1989, p.15) consacre un article d'une démi-page aux rélations entre producteurs et grands acheteurs de viande (notamment la grande distribution et la restauration rapide). Cet article donne la parole à des agriculteurs deçus par le refus des grands acheteur de traduire la hausse du prix des matières premières en hausse de prix de viande. Deçus, ils le sont aussi par le manque de transparence - malgré un marketing de "produits locaux", la viande est en général importée à bas coût; mais, selon les accusations des agriculteurs cités, les grandes enseignes n'indiquent que les rares cas où la viande est française et omettent l'indication d'origine dans les autres cas.
Le numéro du mercredi 23.2.2011 (n° 1991, p. 14) donne, en quelque sorte, une réponse à ces problèmes. Sur une démi-page un article explique comment certains agriculteurs français sauveraient leurs fins de mois en obtenant des labels bio pour leur viande ("Du Bio pour ne plus criser"); obtention qui serait d'autant plus facile que de nombreux agriculteurs auraient déjà, dans le passé, adopté des modes de production bio. "La seule différence, c'est que je suis contrôlé" explique un agriculteur cité dans l'article.
Qui aurait donc dit qu'un journal gratuit, qui se doit de plaire à beaucoup de lecteurs, ferait si ouvertement la publicité du bio, du développement durable et de la consommation responsable? Mais, d'autre part: ne s'agit-il pas, là encore, d'une vision simpliste? Les gentils agriculteurs français, traditionnels et de qualité, contre les méchants agriculteurs industrialisés, de mauvaise qualité et... américains (cf. article du 18.2., n° 1988)... Il est vrai que, malheureusement, d'importants facteurs ne sont pas mentionnés: l'UE, la politique agricole commune (PAC), l'OMC, les acteurs privées, les ONG, les pays en développement, le pouvoir d'achat en France, les détails (raisons, conséquences...) de la crise de l'agriculture française...
Als umsonst in der Metro verteilte Zeitung muss "20 minutes" eine möglichst große Anzahl von Lesern erreichen. Dennoch (oder sollte man etwa sagen: Deswegen) schlägt "20 minutes" einen deutlich kritischen Ton bezüglich der Lage der französischen Bauern an, in der Berichterstattung über den Salon de l'Agriculture, einer Landwirtschaftsmesse, die in Frankreich eine sehr große Beachtung genießt.
In der Ausgabe vom 18.2.2011 (n° 1988, S. 12) ist ein ganzseitiger Artikel der Feststellung einiger dieser Bauern gewidmet: "Wir sind am Ende". Die Anzahl der Selbstmorde in diesem Metier beziffern sich "20 minutes" zufolge auf circa 400 pro Jahr, also mehr als ein Selbstmord pro Tag; zahlreich seien jene Bauern, die Jahresergebnisse im Stellenwert von minus 24000 Euro verzeichnen, wie zum Beispiel ein im Artikel zitiertes Landwirtehepaar. Die französische Fleischproduktion sei zwar nach wie von großer Qualität (die uns "20 minutes" implizit zum gelegentlichen Verzehr empfiehlt, anstatt häufig Fleisch aus industrieller Produktion zu essen oder Vegetarier zu werden) - doch diese Qualität habe teilweise einen Produktionspreis, der sich eigentlich in einem Verkaufspreis von ungefähr 50 Euro für ein Entrecôte niederschlagen müsste.
Die Ausgabe am Montag, den 21.2.2011 (n° 1989, S.15), widmet einen halbseitigen Artikel den Beziehungen zwischen Fleischherstellern und Großabnehmern (vor allem Supermarktketten und Fast Food-Ketten). Es kommen hier Landwirte zu Wort, die enttäuscht sind von den Großabnehmern, die es meist ablehnen, den Anstieg der Rohstoffpreise in einen höheren Handelspreis für Fleisch umzusetzen. Enttäuscht seien die Landwirte auch vom Mangel an Transparenz: Trotz der werbetechnischen Inszenierung der lokal hergestellten Produkte werde Fleisch oft zu niedrigeren Preisen importiert; ein Umstand, der allerdings verschwiegen werde, da die Herkunft des Fleisches nur dann angezeigt werde, wenn es französisches Fleisch sei.
Die Ausgabe am Dienstag, den 23.2.2011 (n° 1991, S. 14) gibt gewissermaßen die Antwort auf diese Probleme. Auf einer halben Seite erklärt ein Artikel, wie manche Bauern ihr Budget zu retten versuchen, indem sie Biolabels für ihre Produkte erlangen; was übrigens oft einfach für sie sei, da oft ohnehin bereits in der Vergangenheit nach Bio-Maßstäben produziert worden sei. "Der einzige Unterschied ist, dass ich jetzt kontrolliert werde", erklärt ein im Artikel zitierter Bauer.
Wer hätte also gedacht, dass eine kostenlose Zeitung, die ein großes Publikum an Lesern erreichen muss, so offen für Bio, nachhaltige Entwicklung und verantwortungsbewussten Konsum wirbt? Aber andererseits: handelt es sich nicht auch da noch um eine vereinfachte Sichtweise? Nette, traditionelle, französische Qualitätsbauern gegen fiese, industrielle Landwirte, denen Qualität egal ist und die meist... Amerikaner sind (vgl. Artikel 18.2., n° 1988)... In der Tat werden leider manch wichtige Faktoren nicht angesprochen: die EU und die gemeinsame Agrarpolitik (GAP), die Welthandelsorganisation, private Akteure, NGOs, Entwicklungsländer, die Kaufkraft in Frankreich, die Hintergründe der Ursachen und Folgen der Krise der französischen Landwirtschaft...
En tant que journal gratuit distribué au métro, "20 minutes" se doit d'atteindre le plus grand nombre possible de lecteurs. Pourtant (ou devrait-on plutôt dire: En conséquence), dans sa couverture du Salon de l'Agriculture, qui se tient cette semaine à Paris, "20 minutes" est assez critique en ce qui concerne la situation des agriculteurs français. Dans son numéro du vendredi 18.2.2011 (n° 1988, p. 12), un article d'une page entière est voué au constat de certains de ces derniers: "On est au bout du rouleau". Selon "20 minutes", les suicides dans ce métier atteignent les 400 par an, soit plus d'un suicide par jour, et nombreux sont ceux qui enregistrent un résultat net annuel de moins 24000 euros, comme un couple d'agriculteurs, cité dans l'article. Certes, la viande française issue des structures non industrialisées garderait une qualité considérable (dont "20 minutes" nous conseille implicitement la consommation modérée, plutôt que de consommer de grandes quantités de viande issue de la production à très large échelle ou de choisir le végétarisme) - mais cela reviendrait parfois à un prix de production qui, normalement, devrait se traduire par des prix de vente tels que 50 euros pour une entrecôte.
Le numéro du lundi 21.2.2011 (n° 1989, p.15) consacre un article d'une démi-page aux rélations entre producteurs et grands acheteurs de viande (notamment la grande distribution et la restauration rapide). Cet article donne la parole à des agriculteurs deçus par le refus des grands acheteur de traduire la hausse du prix des matières premières en hausse de prix de viande. Deçus, ils le sont aussi par le manque de transparence - malgré un marketing de "produits locaux", la viande est en général importée à bas coût; mais, selon les accusations des agriculteurs cités, les grandes enseignes n'indiquent que les rares cas où la viande est française et omettent l'indication d'origine dans les autres cas.
Le numéro du mercredi 23.2.2011 (n° 1991, p. 14) donne, en quelque sorte, une réponse à ces problèmes. Sur une démi-page un article explique comment certains agriculteurs français sauveraient leurs fins de mois en obtenant des labels bio pour leur viande ("Du Bio pour ne plus criser"); obtention qui serait d'autant plus facile que de nombreux agriculteurs auraient déjà, dans le passé, adopté des modes de production bio. "La seule différence, c'est que je suis contrôlé" explique un agriculteur cité dans l'article.
Qui aurait donc dit qu'un journal gratuit, qui se doit de plaire à beaucoup de lecteurs, ferait si ouvertement la publicité du bio, du développement durable et de la consommation responsable? Mais, d'autre part: ne s'agit-il pas, là encore, d'une vision simpliste? Les gentils agriculteurs français, traditionnels et de qualité, contre les méchants agriculteurs industrialisés, de mauvaise qualité et... américains (cf. article du 18.2., n° 1988)... Il est vrai que, malheureusement, d'importants facteurs ne sont pas mentionnés: l'UE, la politique agricole commune (PAC), l'OMC, les acteurs privées, les ONG, les pays en développement, le pouvoir d'achat en France, les détails (raisons, conséquences...) de la crise de l'agriculture française...
Tuesday, February 22, 2011
Kleine deutsch-französische Presseschau: Nachhaltige Entwicklung in der Nahrung / Petite revue de presse franco-allemande: Le développement durable alimentaire
Teil 1/Partie 1: Titanic
Das Satire-Magazin Titanic widmet seinen aktuellen Magazintitel dem Dioxin-Skandal:
Le journal satirique Titanic voue sa couverture de ce mois au scandale récent de dioxine en Allemagne:
titel
...und eine Postkarte zum Valentinstag, die zu Diskount-Schweinefleisch als Liebesgeschenk rät (Fisch ist zu teuer):
... et une carte postale de la Saint Valentin, qui nous conseille le porc de discount comme cadeau en amoureux (le poisson étant trop cher):
valentin
Das Satire-Magazin Titanic widmet seinen aktuellen Magazintitel dem Dioxin-Skandal:
Le journal satirique Titanic voue sa couverture de ce mois au scandale récent de dioxine en Allemagne:
titel
...und eine Postkarte zum Valentinstag, die zu Diskount-Schweinefleisch als Liebesgeschenk rät (Fisch ist zu teuer):
... et une carte postale de la Saint Valentin, qui nous conseille le porc de discount comme cadeau en amoureux (le poisson étant trop cher):
valentin
Thursday, February 17, 2011
Projekt « Halbzeitvegetarier » - Tagebuch der ersten beiden Wochen (1.2. bis 14.2.)
Durch eine Freundin wurde ich auf das Projekt „Halbzeitvegetarier“ aufmerksam gemacht, das vor kurzem startete.
Auf wundersame Weise verbindet dies verschiedene Themen, die mich ohnehin ständig beschäftigen: Umwelt, nachhaltige Entwicklung, soziale Verantwortung über freiwilliges Engagement, Europa-Projekte… und das Vereinen von rational und ethisch reflektierten und intuitiv-irrationalen Wesensseiten des Menschen
Sehr schnell war mein Interesse an dieser Herangehensweise geweckt. Die Idee ist, sich mit jemandem zusammenzutun, und als Projektteam den gemeinsamen Fleisch- und Fischkonsum zu halbieren – da ein volles Vegetarierdasein oft viele Leute davon abschreckt, überhaupt über dieses Thema nachzudenken. Durch das Halbieren jedoch kann ein bewusster Umgang angeregt werden, ohne gleich in kompletten Verzicht zu münden. Das Thema des bewussten Umgangs mit dem Fleisch- und Fischkonsum finde ich auch deshalb äußerst spannend, weil wir ohnehin höchstwahrscheinlich gesellschaftlich und individuell zu einem weitaus bewussteren Genuss all der Dinge kommen müssen, die wir auf verschiedene Wege konsumieren (dazu gehört natürlich auch Fernseh-, Internet-, aber zum Beispiel auch Bücher- und Sportkonsum), wenn wir die Chancen und Gefahren des 21. auch nur annähernd begreifen wollen. Gut, das führt jetzt etwas weit – doch es geht auch ganz konkret: Laut Zeit.de hat noch 1980 der Deutsche im Durchschnitt circa 30kg Fleisch im Jahr gegessen – während es heute ungefähr 88kg sind! Die Probleme der industriellen Produktion von Tiernahrungsmittel, sind allseits bekannt – sie führen ab und zu mal wieder zu einem von den Medien sogenannten Skandal, der dann aber ebenso schnell wieder vergessen wird. Wohin stecken wir indes die (im Vergleich zu 1980) dreifache Menge Fleisch, die wir jedes Jahr essen? Die Vermutung liegt nahe, dass sie uns nicht zum höheren Genuss gereicht, sondern dass sie im Gegenteil einfach heruntergeschluckt wird und gar nichts besonderes mehr ist – im Unterschied zum früher zelebrierten Sonntagsbraten (hier der sehr zum Thema passende Link zu zeit.de).
Abgesehen von diesen Überlegungen hatte ich nach einer langen Prüfungsphase, die zudem mit der winterlichen Vielesserei zusammenfiel, Lust, jetzt wieder mehr auf eine ausgewogene Ernährung zu achten. Warum da nicht das Halbzeitvegetarierprojekt als strukturierendes Element verwenden? Eine in Kiel wohnende Freundin und ich entschlossen uns, uns für dieses Projekt zu „verpartnern“. Auf Grund des auf beiden Seiten sehr verbreiteten Stresses jedoch konnten wir es nicht sofort schaffen, uns ausführlich über unseren Fleischkonsum und das Projekt auszutauschen. Diese Offenbarung kam leider erst später!
Auf Facebook indes war gleich in den ersten Tagen des Projektstarts von www.halbzeitvegetarier.de eine wilde Debatte entbrannt: überzeugte Vegetarier und Veganer fühlten sich einerseits angegriffen durch verschiedene Formulierungen des Projekts, und verurteilten andererseits die Zielsetzung des Projektes. Letztere beschönige ihres Erachtens den Konsum von Fleisch und Fisch, und vermittle den Eindruck, man würde etwas Gutes tun, während sich in Wahrheit allerdings nichts ändere. Ich habe diese Debatte interessiert verfolgt, kann aber für mich als Fazit festhalten, dass ich dieses Projekt letztlich doch absolut sinnvoll finde. Denn erstens geht es ja darum, überhaupt erst einmal einen bewussteren Zugang zur Nahrung aufzubauen. Und zweitens ist ja gerade nicht gesagt, dass man seinen Verzehr nur einmal halbiert und dann auf dem halbierten Niveau verbleibt! Bei Gefallen kann man ja den Fleischkonsum durchaus öfter halbieren! Diese Vorgehensweise erscheint mir durchaus sinnvoll; als selbstkritischer Mensch bin ich natürlich in der Lage, mein Urteil über dieses Projekt auch in einem anderen Licht zu sehen: vielleicht will ich es ja sinnvoll finden, weil ich für eine wirklich radikal entschlossene Aktion nicht konsequent genug bin? Doch selbst in Anbetracht dieser Überlegung: noch radikalere Nahrungsumstellungen kommen bei mir momentan nun einmal einfach nicht in Frage.
So habe ich meinen Teil des Projektes angefangen… und war zunächst einmal irritiert. Denn diesen Monat habe ich auch ein Praktikum in Paris begonnen – und dort gehört der Gang mit den Kollegen in die Firmenkantine einfach dazu. Spezifisch vegetarische Gerichte sind dort aber eher selten. Und ohnehin wäre es schwierig, den französischen Kollegen Vegetarismus zu erklären – dieses Konzept ist hier öffentlich viel weniger präsent als in Deutschland. So sah ich mich mindestens einmal pro Tag mit einer ordentlichen Portion Fisch oder Fleisch konfrontiert – wodurch sich mein Konsum gewissermaßen gleich zu Projektbeginn sehr gesteigert hat, anstatt zu sinken. Man soll sich ja nun nicht darüber beschweren, dass man ordentlich zu Essen bekommt; ich finde es oft befremdlich, wenn manche glauben, über einen qualitativ wirklich guten Service für die Mitarbeiter notorisch herummäkeln zu müssen. Aber es war schon komisch zu sehen, wie schwierig es plötzlich sein kann, einer bestimmten Kategorie von Produkten zu entfliehen! Jedenfalls dachte ich mir, dass für mich unter diesen Umständen „Halbzeitvegetarier“ in der Tat viel eher Erfolg verspricht als ein zu kategorischer Nahrungswandel. Noch dazu, weil ich in der Periode der Eingewöhnung in ein neues Praktikum gar nicht die Zeit, Lust und Energie hätte, komplizierte Strategien zu befolgen, um Fleisch komplett von meiner Nahrung zu streichen!
Bestimmt könnte ich also ab und zu etwas Fleischloses erwischen – aber eben nicht unbedingt täglich. Außerdem gab es auch Gerichte, die sich schon von ganz allein als kompromissfähig empfehlen; zum Beispiel gab es einmal eine sehr leckere Pizza, auf der nur zwei winzige Sardellen waren. Ein anderes Mal hingegen gab es übrigens ein mittelgroßes Thunfischfilet, das ganz grässlich schmeckte). Und für das Halbieren des Fleischkonsums wäre ja vielleicht auch noch meine Projektpartnerin zu bedenken – falls sie einen so hohen Fleischkonsum hat, dass mein Konsum kaum ins Gewicht fällt, müsste ich mich ja nicht weiter anstrengen…
… Diese (etwas faule und selbstbetrügerische) Möglichkeit fiel jedoch ins Wasser, als ich meine Kieler Freundin endlich am Telefon erwischte: Sie eröffnete mir, dass sie bereits vor dem Projekt nur noch circa zwei Mal pro Monat Fleisch und Fisch aß, und dass ein noch größerer Verzicht ihr äußerst schwer fallen würde. Ich entgegnete, dass das Projekt dann ja nur noch wenig Sinn hätte für sie. Das räumte sie auch durchaus ein; allerdings wollte sie das Projekt durchaus unterstützen. Somit frage ich mich jetzt, wie und mit wem ich das Projekt jetzt weiterführe.
Dies waren die konfusen Anfänge eines Vorhabens, mit dem ich zu einer bewussteren Ernährung kommen wollte. Der Schritt des Bewusstmachens hat auf jeden Fall funktioniert; wie jedoch soll ich das Projekt weiterführen? Mit wem? Und mit welcher Methodologie?
Ungeachtet dieser Fragen, die sich gewiss noch aufklären werden, habe ich jedoch am Ende dieser ersten beiden Wochen problemlos ein fleischloses Wochenende verbracht, an dem ich sehr viel für die Uni getan habe, und mich deshalb mit einer sehr verlässlichen Größe des schmackhaften, fleischlosen Fastfoods ernährt: Tortellini mit Käsefüllung, Kräutern und Olivenöl.
Je ne suis pas d’ici – Je suis étrange
Ce texte a initialement été écrit dans le cadre de la revue "Barbarie", numéro de février: http://www.affaireseuropeennes.eu/?p=232#more-232
Dans ce numéro de Barbarie, nous avons intégré un article de politique fiction satirique sur l’immigration et les questions identitaires. En effet, l’approche satirique est une manière confortable d’aborder ce sujet complexe et controversé, sans tomber dans le piège des argumentations simplistes. Mais cela est vrai aussi pour le théâtre, un moyen artistique encore plus adapté pour cerner le sujet des identités qui s’échappent.
Dans le Rosemary Branch Theatre, en août 2010 au Royaume-Uni, les spectateurs de la pièce Sur la Pointe des Pieds , la première production du Théâtre Transparent, sous la direction de Sophia von Gosen, voient s’installer devant eux un personnage qui semble être sorti d’un autre univers. Il se met à l’aise, il se préparer selon mille petites procédures très particulières… et il nous introduit à d’autres personnages étranges. Leurs histoires sont les bagages avec lesquels il voyage. Ils sont, tout comme lui, des êtres qui sont déracinés, qui sont partis de leur lieu d’origine, mais qui ne sont pas encore arrivés dans un nouveau « chez eux ». Vers où aller, à défaut de pouvoir encore rêver de retrouver l’idylle perdue ? Retourner au village espagnol, dans l’atmosphère étouffante de la dictature de Franco ? Retourner en Algérie, qui vient tout juste de devenir indépendante ? Retourner vers des parents que l’on n’a jamais connus ? Trouver un refuge émotionnel dans le monde impitoyable de la prostitution dans la capitale française ?
Mais attention : si tout cela a l’air très grave, Sur la Pointe des Pieds ne se borne justement pas à émouvoir par les tragédies de la vie. Au contraire, la pièce est racontée d’un air très léger, avec plein d’énergie, et fait rire son public. Les costumes bouffonesques, les scènes acrobatiques, la musique, les traits exagérés et extravagants des caractères… Ainsi, on fait rire le spectateur, en dépassant en même temps les stéréotypes caricaturés. Mais que reste-t-il après que les histoires de vie ont été racontées, déformées et à nouveau rassemblées ? C’est à chaque spectateur de découvrir cela entre les lignes… Notre conteur d’histoires, qui s’était installé parmi le public, reprend ses bagages, ses histoires, et disparaît – un départ aussi miraculeux que son arrivée. Et le public se demande : Après tout, que sait-on vraiment de cet ami étrange ?
Car ce que ce monsieur déclare au début du spectacle correspond à tous les personnages de la pièce : « Je ne suis pas d’ici – je suis étrange ». Ici, ce qui semble être une faute de vocabulaire se révèlera comme une certaine vérité. Le fait de se sentir comme un étranger est vécu comme une faute, qui paraît d’abord aussi anodine qu’une faute de vocabulaire ; mais finalement, le déracinement touche les personnages au plus profond et les rend « étrange » à leurs propres yeux et à ceux des autres.
Une chanson très connue de P.J. Harvey, A place called home, parle aussi de cette quête d’un chez soi, qui est finalement avant tout la quête d’un refuge solide et sûr, à travers le bien-être avec ses proches et avec soi-même. Dans ce sens, nous pouvons comprendre pourquoi les personnages de Sur la Pointe des Pieds semblent être étranges – parce que leurs migrations reflètent aussi un nomadisme intérieur et émotionnel. Ici, celui qui ne sait pas où se trouve son « chez soi », c’est aussi celui qui est dépourvu d’un domicile intérieur. Une perte de son home correspondrait à une perte d’identité. Ce que les personnages de la pièce essayent, avec beaucoup d’humour, amour et légèreté, c’est de reconstruire une identité, un home, une zone de douceur, une vie privée, un refuge intacte d’intimité. C’est donc une recherche vitale, qui nous concerne tous.
Certes, les textes satiriques et le théâtre ne peuvent pas nous donner les réponses à tous les problèmes, ils ne peuvent pas résoudre les tensions qui existent dans le monde. Mais à défaut de nous donner toutes les réponses, ces œuvres sont tout à fait capables de nous inciter à nous poser les bonnes questions, vitales pour notre recherche d’un home.
Sur la Pointe des Pieds, du Théâtre Transparent, avec Houari Bessadet, Tamsin Clarke, Sigrid Mettetal, Thom Monckton, Ana Belén Navares, et avec une mise en scène de Sophia von Gosen, jouera au Festival Premiers Pas, dans les lieux du Théâtre du Soleil, (Paris-Vincennes, Cartoucherie) en mai et en juin 2011.
Got the message? Finies les zones de confort pour les postes européennes!
Depuis le 1er Janvier 2011, la plupart des services postaux en Europe doivent abandonner le modèle du service public d’État – alors qu’il y a eu d’énormes controverses sur ce projet. La nouvelle directive postale comment a-t-elle tout de même poursuivi son chemin ?
1. Historique des directives postales
- Première directive postale : 1997 (97/67/EC)
La libéralisation complète concerne uniquement les envois pesant plus de 350g, et ce à partir de l’année 2000. Les envois non concernées sont considérés comme des « secteurs réservés » aux opérateurs historiques, assurant la viabilité de ces derniers.
- Deuxième directive postale : 2002 (2002/39/EC)
La libéralisation complète concerne d’abord uniquement les envois de plus de 100g, à partir de l’année 2003. Depuis 2006, elle concerne aussi les envois de plus de 50g.
- Discussions en 2006 afin de réviser la directive :
Commissaire Charlie McCreevy (marché intérieur) propose que la libéralisation complète soit obligatoire pour tous les États-membres en 2009 au plus tard. Cette brève échéance ayant provoqué des discussions (cf. point 4), 2011 a été retenu comme date de compromis.
- Troisième directive postale : 2008 (2008/06/EC, 27.2.2008 au Journal officiel de l’UE)
· Suppression des « secteurs réservés ». Tous les États-membres doivent procéder à la libéralisation complète du secteur postal avant le 1.1.2011.
· Dérogation jusqu’en 2013 pour les nouveaux États-membres ayant adhéré en 2004 (sauf l’Estonie), ainsi que la Grèce (ses nombreuses îles représentant un défi particulier) et le Luxembourg (sa taille géographique et démographique étant limitée)
2. Poids du secteur
- Près de 135 milliards d’envois sont pris en charge par les services postaux européens par an.
- Chiffre d’affaire annuel en Union européenne : près de 90 milliards d’euros. Environ deux tiers en sont réalisés avec des lettres, et environ un tiers avec des colis ou des services express.
- Près d’1,7 millions d’emplois (5 millions avec les emplois indirects) en Union européenne
3. Objectifs de l’action de l’UE
- Créer un marché unique pour les services postaux et assurer sa qualité et son accessibilité à tous les citoyens.
- Introduire la compétition aux secteurs anciennement réservés aux monopoles d’État, afin de les rendre plus économes, plus dynamiques, plus efficaces et plus innovateurs.
- harmoniser la performance postale au sein de l’UE
- améliorer la qualité de services transfrontaliers
- mieux faire face au potentiel des nouvelles technologies (notamment la concurrence provenant du courrier électronique ; mais aussi p.e. le tri automatisé des enveloppes, ou encore les brochures et prospectus en ligne, qui ne sont plus envoyées par voie postale)
4. Clivages nationaux
- Discussions en 2006 (cf. point 1) : C’est notamment le Parlement européen et un groupe dit « de pays du Sud » (entre autres France, Italie, Grèce, Belgique, Hongrie, Pologne) qui ont été défavorables à une libéralisation complète dès 2009. En revanche, la Suède, la Finlande et le Royaume-Uni étant déjà libéralisés, et l’Allemagne et les Pays-Bas préparant la libéralisation, ces « pays du Nord » ont plaidé, tout comme la Commission, pour une libéralisation dans les meilleurs délais. Il s’agissait aussi de trouver de nouveaux marchés pour leurs entreprises postales privatisées.
- Les grands opérateurs gérant une très large majorité des lettres et des colis de l’UE : Deutsche Post (possède DHL. Allemagne), TPG (possède TNT. Pays-Bas), Royal Mail (Royaume-Uni), La Poste (France)
- Par sa clause de réciprocité, la directive interdit aux opérateurs postaux des pays protégeant leurs marchés postaux, d’entrer sur le marché d’un pays qui a complètement ouvert son marché postal à la concurrence.
5. Enjeux de la nouvelle directive postale
a) Un service universel de qualité
- Il faut que les services postaux soient accessibles à tous les citoyens (on parle d’Obligation de Service Universel, OSU). Néanmoins, cela crée des frais, quand il s’agit d’envois vers des lieux périphériques (îles, montagnes, ruralité isolée, etc.).
- Selon un principe consacré, il faut que le prix d’un envoi postal soit le même pour l’ensemble du territoire métropolitain d’un État. Pour financer les envois vers des lieux périphériques, plus chers que les envois en ville, il ne reste donc que le profit obtenu grâce à d’autres types d’envoi.
- Par exemple, l’envoi de colis, l’envoi express, ou des envois plus personnalisés, sont économiquement plus intéressants.
b) La libéralisation menaçante ?
- Si l’on ouvre les services postaux à la concurrence sans modération, il y a le risque que la concurrence ne s’installe que dans les segments du marché économiquement intéressants, alors que la livraison d’envois vers des lieux périphériques reste un monopole d’État, opérant à pertes et dépourvu maintenant d’activités complémentaires lucratives.
- De plus, pour certains, la libéralisation du secteur postal revêt aussi la possibilité de contourner les salaires minimum, les accords entre patronat et syndicats ou encore le droit de grève des différents États-membres.
c) Solutions possibles
La directive inclut de nombreuses suggestions concernant la viabilité malgré la libéralisation :
- Financer les envois peu rentables par le budget d’État (p.e. via des fonds de compensation). Les aides d’État sont donc permises, à défaut de fausser la concurrence. L’aptitude d’un tel système face aux contraintes budgétaires de l’État a toutefois été mise en question par les opérateurs postaux historiques.
- Une autre solution de financement serait une taxe payées par les nouveaux entrants sur le marché. Les concurrents de l’opérateur postal historique devraient donc remplacer une partie des pertes qu’ils causent à ce premier – cette solution a été critiquée pour avoir compromis l’idée de la libre concurrence.
- Afin d’éviter le « dumping » social ou salarial que la libéralisation pourrait causer, une clause a été introduite dans la directive, clarifiant que cette dernière ne pourra pas intervenir sur les droits financiers ou sociaux des travailleurs. Cependant, certains craignent que cette clause ne soit instrumentalisée pour des finalités protectionnistes.
- La directive inclut aussi un « guide détaillé sur la manière de calculer le coût net du service universel » - essentiel pour calculer les aides attribuables à l’opérateur chargé du service universel. C’était une exigence centrale des « pays du Sud », afin de financer l’OSU.
6. Quel sera l’impact réel de la nouvelle directive postale ?
- Malgré tout, l’impact réel de la nouvelle directive postale pourrait rester limité. Car en général, les opérateurs postaux historiques gardent la plus grande part du marché.
- Même la suédoise Posten AG et l’allemande Deutsche Post détiennent encore près de 90% du marché dans leurs pays respectifs, et l’État y reste un actionnaire important – alors que les marchés allemand et suédois sont en théorie déjà très libéralisés.
- Néanmoins, la nouvelle directive pourrait dynamiser les efforts de certains États-membres, qui n’avaient pas été convaincus par les deux premières directives peu contraignantes. En effet, certains États se sont limités à des changements superficiels qui ne changent rien au fond (p.e. création d’autorités de régulation peu indépendantes, nouvelles étiquettes pour les entreprises « privatisées » qui demeurent en réalité des monopoles d’État)
- Si ce frein à la concurrence était débloqué par la nouvelle directive, la concurrence sur les segments rentables (notamment du marché des envois à poids léger) pourrait tout à fait s’accroître, tout comme le besoin de contre-financer la part peu profitable du service universel.
1. Historique des directives postales
- Première directive postale : 1997 (97/67/EC)
La libéralisation complète concerne uniquement les envois pesant plus de 350g, et ce à partir de l’année 2000. Les envois non concernées sont considérés comme des « secteurs réservés » aux opérateurs historiques, assurant la viabilité de ces derniers.
- Deuxième directive postale : 2002 (2002/39/EC)
La libéralisation complète concerne d’abord uniquement les envois de plus de 100g, à partir de l’année 2003. Depuis 2006, elle concerne aussi les envois de plus de 50g.
- Discussions en 2006 afin de réviser la directive :
Commissaire Charlie McCreevy (marché intérieur) propose que la libéralisation complète soit obligatoire pour tous les États-membres en 2009 au plus tard. Cette brève échéance ayant provoqué des discussions (cf. point 4), 2011 a été retenu comme date de compromis.
- Troisième directive postale : 2008 (2008/06/EC, 27.2.2008 au Journal officiel de l’UE)
· Suppression des « secteurs réservés ». Tous les États-membres doivent procéder à la libéralisation complète du secteur postal avant le 1.1.2011.
· Dérogation jusqu’en 2013 pour les nouveaux États-membres ayant adhéré en 2004 (sauf l’Estonie), ainsi que la Grèce (ses nombreuses îles représentant un défi particulier) et le Luxembourg (sa taille géographique et démographique étant limitée)
2. Poids du secteur
- Près de 135 milliards d’envois sont pris en charge par les services postaux européens par an.
- Chiffre d’affaire annuel en Union européenne : près de 90 milliards d’euros. Environ deux tiers en sont réalisés avec des lettres, et environ un tiers avec des colis ou des services express.
- Près d’1,7 millions d’emplois (5 millions avec les emplois indirects) en Union européenne
3. Objectifs de l’action de l’UE
- Créer un marché unique pour les services postaux et assurer sa qualité et son accessibilité à tous les citoyens.
- Introduire la compétition aux secteurs anciennement réservés aux monopoles d’État, afin de les rendre plus économes, plus dynamiques, plus efficaces et plus innovateurs.
- harmoniser la performance postale au sein de l’UE
- améliorer la qualité de services transfrontaliers
- mieux faire face au potentiel des nouvelles technologies (notamment la concurrence provenant du courrier électronique ; mais aussi p.e. le tri automatisé des enveloppes, ou encore les brochures et prospectus en ligne, qui ne sont plus envoyées par voie postale)
4. Clivages nationaux
- Discussions en 2006 (cf. point 1) : C’est notamment le Parlement européen et un groupe dit « de pays du Sud » (entre autres France, Italie, Grèce, Belgique, Hongrie, Pologne) qui ont été défavorables à une libéralisation complète dès 2009. En revanche, la Suède, la Finlande et le Royaume-Uni étant déjà libéralisés, et l’Allemagne et les Pays-Bas préparant la libéralisation, ces « pays du Nord » ont plaidé, tout comme la Commission, pour une libéralisation dans les meilleurs délais. Il s’agissait aussi de trouver de nouveaux marchés pour leurs entreprises postales privatisées.
- Les grands opérateurs gérant une très large majorité des lettres et des colis de l’UE : Deutsche Post (possède DHL. Allemagne), TPG (possède TNT. Pays-Bas), Royal Mail (Royaume-Uni), La Poste (France)
- Par sa clause de réciprocité, la directive interdit aux opérateurs postaux des pays protégeant leurs marchés postaux, d’entrer sur le marché d’un pays qui a complètement ouvert son marché postal à la concurrence.
5. Enjeux de la nouvelle directive postale
a) Un service universel de qualité
- Il faut que les services postaux soient accessibles à tous les citoyens (on parle d’Obligation de Service Universel, OSU). Néanmoins, cela crée des frais, quand il s’agit d’envois vers des lieux périphériques (îles, montagnes, ruralité isolée, etc.).
- Selon un principe consacré, il faut que le prix d’un envoi postal soit le même pour l’ensemble du territoire métropolitain d’un État. Pour financer les envois vers des lieux périphériques, plus chers que les envois en ville, il ne reste donc que le profit obtenu grâce à d’autres types d’envoi.
- Par exemple, l’envoi de colis, l’envoi express, ou des envois plus personnalisés, sont économiquement plus intéressants.
b) La libéralisation menaçante ?
- Si l’on ouvre les services postaux à la concurrence sans modération, il y a le risque que la concurrence ne s’installe que dans les segments du marché économiquement intéressants, alors que la livraison d’envois vers des lieux périphériques reste un monopole d’État, opérant à pertes et dépourvu maintenant d’activités complémentaires lucratives.
- De plus, pour certains, la libéralisation du secteur postal revêt aussi la possibilité de contourner les salaires minimum, les accords entre patronat et syndicats ou encore le droit de grève des différents États-membres.
c) Solutions possibles
La directive inclut de nombreuses suggestions concernant la viabilité malgré la libéralisation :
- Financer les envois peu rentables par le budget d’État (p.e. via des fonds de compensation). Les aides d’État sont donc permises, à défaut de fausser la concurrence. L’aptitude d’un tel système face aux contraintes budgétaires de l’État a toutefois été mise en question par les opérateurs postaux historiques.
- Une autre solution de financement serait une taxe payées par les nouveaux entrants sur le marché. Les concurrents de l’opérateur postal historique devraient donc remplacer une partie des pertes qu’ils causent à ce premier – cette solution a été critiquée pour avoir compromis l’idée de la libre concurrence.
- Afin d’éviter le « dumping » social ou salarial que la libéralisation pourrait causer, une clause a été introduite dans la directive, clarifiant que cette dernière ne pourra pas intervenir sur les droits financiers ou sociaux des travailleurs. Cependant, certains craignent que cette clause ne soit instrumentalisée pour des finalités protectionnistes.
- La directive inclut aussi un « guide détaillé sur la manière de calculer le coût net du service universel » - essentiel pour calculer les aides attribuables à l’opérateur chargé du service universel. C’était une exigence centrale des « pays du Sud », afin de financer l’OSU.
6. Quel sera l’impact réel de la nouvelle directive postale ?
- Malgré tout, l’impact réel de la nouvelle directive postale pourrait rester limité. Car en général, les opérateurs postaux historiques gardent la plus grande part du marché.
- Même la suédoise Posten AG et l’allemande Deutsche Post détiennent encore près de 90% du marché dans leurs pays respectifs, et l’État y reste un actionnaire important – alors que les marchés allemand et suédois sont en théorie déjà très libéralisés.
- Néanmoins, la nouvelle directive pourrait dynamiser les efforts de certains États-membres, qui n’avaient pas été convaincus par les deux premières directives peu contraignantes. En effet, certains États se sont limités à des changements superficiels qui ne changent rien au fond (p.e. création d’autorités de régulation peu indépendantes, nouvelles étiquettes pour les entreprises « privatisées » qui demeurent en réalité des monopoles d’État)
- Si ce frein à la concurrence était débloqué par la nouvelle directive, la concurrence sur les segments rentables (notamment du marché des envois à poids léger) pourrait tout à fait s’accroître, tout comme le besoin de contre-financer la part peu profitable du service universel.
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